Donnerstag, 7. Mai 2015

Es wird gelb!

Nachdem gestern die ersten Strohballen geliefert worden sind, konnten wir heute mit dem Füllen der Dach- und Zwischendeckenelemente beginnen.

Weil keiner von uns so wirklich Erfahrung im Strohballenbau hat (Johannes und ich haben zwar einen Kurs gemacht und einige Bücher gelesen), war's am Anfang ein bisschen eine Chaospartie. Irgendwie wollte nichts so richtig klappen. Zum Beispiel beim ersten Dachelement: wir hatten ja gelernt, dass auf gar keinen Fall Löcher im Stroh sein sollen, weil darunter der Isolierwert leidet. Also stopften wir neben den Strohballen und darüber und darunter und dahinter jede Menge zusätzliches Stroh rein. Als wir dann aber das Element oben mit der UDP-Platte verschließen wollten, stellten wir fest, dass sich die Balken teilweise um bis zu drei Zentimeter nach außen wölbten! Das ging natürlich gar nicht, denn so würden unsere Dachelemente beim Aufrichten überhaupt nicht mehr zusammenpassen. Nach einigem Überlegen und Ausprobieren kamen wir dann auf folgende, gut funktionierende Vorgehensweise:

- Bevor mit dem Strohballenfüllen begonnen wird, sollten die Elemente mit Spanngurten oÄ auf die später benötigte Breite (oder etwas weniger) zusammengezogen werden. Es können auch Abstandhalter aus Brettern in die Zwischenräume geschraubt werden.
- Wir haben zu Beginn viel zu viel loses Stroh an die unteren Ränder gelegt, und dann den Strohballen darauf gepresst. Es genügt völlig, wenn nur ein ganz kleines bisschen hingelegt wird, damit eventuelle Löcher durch nicht gerade Kanten des Ballens ausgeglichen werden.
- Die Ballen selbst (und lose Lagen, wenn sie gebraucht werden, weil es sich nicht vollständig mit ganzen Ballen ausgeht) können wunderbar zu dritt eingefüllt werden: jeweils eine Person hält an den beiden kurzen Seiten ein Brett an dem der Ballen hineingedrückt werden kann (siehe Bilder), eine Person drückt den Ballen in den Holzständer. Wir haben uns dafür entschieden, dass wir das mit ganzem Körpereinsatz machen und draufspringen ;o)
- Um den Ballen ganz fest an den vorhergehenden zu pressen, eignet sich ein Vorschlaghammer oder ein guter Fußballer, der den Ballen gegen den vorhergehenden schlägt. Weil der Strohballen dabei dazu tendiert, nach oben auszuweichen, stand bei uns während des "Schlagens" eine Person zusätzlich auf dem Ballen.
- Beim Einfüllen der Ballen sollte im besten Falle drauf geachtet werden, dass die Knoten der Schnüre, die den Ballen zusammenhalten, oben liegen. Beim Aufschneiden dann auch das Ende mit dem Knoten ziehen, so hat man es wesentlich einfacher, weil man den Knoten nicht unter dem dicht gepressten Ballen durchführen muss (und man reißt auch nicht einen ganzen Buschel voll Stroh wieder raus, wenn der Knoten durchgezogen wird).
- Nach dem kompletten Befüllen des Elementes haben wir die Schnüre der Strohballen aufgeschnitten und erst dann noch eventuell vorhandene Löcher zugestopft.
- Weil die Strohballen höhenmäßig etwas über den Holzbalken lagen und es uns dadurch die Platte, welche draufgenagelt wurde, gehoben hat, haben wir dem Stroh einen Haarschnitt verpasst und es mit der Motorsäge auf die Höhe der Holzbalken bzw. ein ganz klein wenig darunter abgeschnitten.
- Wir haben für die Dachelement DWD-Platten verwendet. Wenn man das Stroh mit Gaffatape oder einer Folie abdeckt, bevor man die zweite Platte an die erste anschließt (und natürlich auch bei allen folgenden) vermeidet man, dass Stroh in die Fuge der Platte gerät und sich die Platten nicht schön ineinander schieben lassen. Wir haben das Tape übrigens dringelassen.
- genug Ballen bestellen weil einige kaputt gehen oder einfach zu groß/klein etc. sind
- früh genug Abnehmer für Rest-/loses Stroh suchen und Transportmöglichkeiten (zB Big Bags, gibt's im Baustoffhandel für ca. EUR 14,00/Stück) organisieren


So, das ist für heute alles, was mir an Tipps & Tricks einfällt ;o) aber im Laufe der nächsten Tage folgen sicher noch einige!


















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