Donnerstag, 14. Mai 2015

Von Stangen und Brettern...

Für heute war trotz der schlechten Wettervorhersage Gerüstbauen angesetzt. Die Eisheiligen haben bisher aber prächtig mitgespielt und daher und auch weil wir heute wirklich viele fleißige Helfer hatten sind wir in wenigen Stunden sehr gut voran gekommen. Unsere Baustelle ist fertig eingerüstet und der Altbau zumindest teilweise.

Mit dem Strohbaus sieht es momentan so aus, dass unser Dach fertig ist, unsere Zwischendecke ebenfalls (beim letzten Element fehlt noch die Beplankung auf einer Seite) und ab morgen dann Stephans Dach dran ist. Puh, nochmal 16 Elemente (unser Dach hatte 12, plus 6 Zwischendeckenteile), und auch noch ziemlich verwinkelte. Obwohl das Material Stroh und Holz echt toll ist, es ist doch eine ordentliche Plackerei. Die Strohballen sind ja nun nicht gerade leicht (ca. 15kg) und die Tage sind lang. Dafür können wir uns dann auf ein tolles Wohnklima und einen Hammerausblick von unserer Terrasse freuen (das Feierabendbier gabs heute schon mit Bodensee- und Zeppelinblick ;o)).

Da meine beiden Brüder heute auch sehr fleißig waren, nimmt auch - wie man unten sehen kann - unsere erste Treppe langsam aber sicher Gestalt an.


Manchmal dauert's halt länger...

Links: Stroh original nach dem Einfüllen; Rechts: mit der Motorsäge "nachbehandelt"








Die drei Damen vom Grill ;o)

Pläne wollen erklärt sein!

Aber des is falsch!!!!

Der schräge Professor ;o)






Donnerstag, 7. Mai 2015

Es wird gelb!

Nachdem gestern die ersten Strohballen geliefert worden sind, konnten wir heute mit dem Füllen der Dach- und Zwischendeckenelemente beginnen.

Weil keiner von uns so wirklich Erfahrung im Strohballenbau hat (Johannes und ich haben zwar einen Kurs gemacht und einige Bücher gelesen), war's am Anfang ein bisschen eine Chaospartie. Irgendwie wollte nichts so richtig klappen. Zum Beispiel beim ersten Dachelement: wir hatten ja gelernt, dass auf gar keinen Fall Löcher im Stroh sein sollen, weil darunter der Isolierwert leidet. Also stopften wir neben den Strohballen und darüber und darunter und dahinter jede Menge zusätzliches Stroh rein. Als wir dann aber das Element oben mit der UDP-Platte verschließen wollten, stellten wir fest, dass sich die Balken teilweise um bis zu drei Zentimeter nach außen wölbten! Das ging natürlich gar nicht, denn so würden unsere Dachelemente beim Aufrichten überhaupt nicht mehr zusammenpassen. Nach einigem Überlegen und Ausprobieren kamen wir dann auf folgende, gut funktionierende Vorgehensweise:

- Bevor mit dem Strohballenfüllen begonnen wird, sollten die Elemente mit Spanngurten oÄ auf die später benötigte Breite (oder etwas weniger) zusammengezogen werden. Es können auch Abstandhalter aus Brettern in die Zwischenräume geschraubt werden.
- Wir haben zu Beginn viel zu viel loses Stroh an die unteren Ränder gelegt, und dann den Strohballen darauf gepresst. Es genügt völlig, wenn nur ein ganz kleines bisschen hingelegt wird, damit eventuelle Löcher durch nicht gerade Kanten des Ballens ausgeglichen werden.
- Die Ballen selbst (und lose Lagen, wenn sie gebraucht werden, weil es sich nicht vollständig mit ganzen Ballen ausgeht) können wunderbar zu dritt eingefüllt werden: jeweils eine Person hält an den beiden kurzen Seiten ein Brett an dem der Ballen hineingedrückt werden kann (siehe Bilder), eine Person drückt den Ballen in den Holzständer. Wir haben uns dafür entschieden, dass wir das mit ganzem Körpereinsatz machen und draufspringen ;o)
- Um den Ballen ganz fest an den vorhergehenden zu pressen, eignet sich ein Vorschlaghammer oder ein guter Fußballer, der den Ballen gegen den vorhergehenden schlägt. Weil der Strohballen dabei dazu tendiert, nach oben auszuweichen, stand bei uns während des "Schlagens" eine Person zusätzlich auf dem Ballen.
- Beim Einfüllen der Ballen sollte im besten Falle drauf geachtet werden, dass die Knoten der Schnüre, die den Ballen zusammenhalten, oben liegen. Beim Aufschneiden dann auch das Ende mit dem Knoten ziehen, so hat man es wesentlich einfacher, weil man den Knoten nicht unter dem dicht gepressten Ballen durchführen muss (und man reißt auch nicht einen ganzen Buschel voll Stroh wieder raus, wenn der Knoten durchgezogen wird).
- Nach dem kompletten Befüllen des Elementes haben wir die Schnüre der Strohballen aufgeschnitten und erst dann noch eventuell vorhandene Löcher zugestopft.
- Weil die Strohballen höhenmäßig etwas über den Holzbalken lagen und es uns dadurch die Platte, welche draufgenagelt wurde, gehoben hat, haben wir dem Stroh einen Haarschnitt verpasst und es mit der Motorsäge auf die Höhe der Holzbalken bzw. ein ganz klein wenig darunter abgeschnitten.
- Wir haben für die Dachelement DWD-Platten verwendet. Wenn man das Stroh mit Gaffatape oder einer Folie abdeckt, bevor man die zweite Platte an die erste anschließt (und natürlich auch bei allen folgenden) vermeidet man, dass Stroh in die Fuge der Platte gerät und sich die Platten nicht schön ineinander schieben lassen. Wir haben das Tape übrigens dringelassen.
- genug Ballen bestellen weil einige kaputt gehen oder einfach zu groß/klein etc. sind
- früh genug Abnehmer für Rest-/loses Stroh suchen und Transportmöglichkeiten (zB Big Bags, gibt's im Baustoffhandel für ca. EUR 14,00/Stück) organisieren


So, das ist für heute alles, was mir an Tipps & Tricks einfällt ;o) aber im Laufe der nächsten Tage folgen sicher noch einige!


















Samstag, 2. Mai 2015

"Do fehlt no an Millimeter!"

Obiges Zitat des Bauherrn beweist, dass er es selbst beim Zuschneiden des Holzständers für unsere Strohwände höchst genau nimmt. Aber von vorne:

Wie geplant haben wir (Stephan, Johi, Franz, Thomas und ich) heute um sechs Uhr früh angefangen bzw. an den Holz-Strohwänden weitergemacht. Thomas war dabei hauptsächlich mit dem Abbinden (= Zusammenschrauben) der einzelnen Wandelemente beschäftigt, Franz hat die entsprechenden Balken zugeschnitten (Johi auch, aber er hat's ob der frühen Morgenstunde ein-, zweimal ein bisschen versemmelt^^), während Stephan, Johi und ich die Wände mit Rauhspund beplankt haben. Ich habe zum ersten Mal eine riesengroße Nagelpistole in der Hand gehabt und habe mich, glaube ich, ganz gut damit geschlagen (auch wenn ich nur kurz durfte). Das Beplanken der Wände ging ganz gut; dadurch, dass die Wände noch gelegen sind, konnten wir die einzelnen Planken einfach draufschießen und am Schluss gesammelt absägen. Hätten wir die Wände zuerst ins Haus eingebaut und dann beplankt (was uns noch mit der zweiten Seite blühen wird, denn hätten wir alles zugemacht hätten wir ja das Stroh nicht mehr reinbekommen), hätten wir die einzelnen Bretter zuerst genau absägen müssen und dann erst draufnageln, was natürlich viel mühsamer gewesen wäre. So aber haben wir einiges fertiggebracht.

Am Nachmittag ging es dann mit viel Unterstützung auf der Baustelle selbst weiter, wo das Armierungseisen für unsere Terrasse/Garagendecke verlegt werden musste. Der Wettergott hatte zum Glück ein Einsehen mit uns, und es hat nur ganz kurz ein bisschen geregnet.

Dank der tatkräftigen Unterstützung waren wir innerhalb der geschätzten zwei Stunden auch wirklich fertig - und ich kann jetzt Eisen binden! Das ist am Anfang gar nicht so einfach, weil man das richtige Verhältnis zwischen zuwenig und zu viel Ziehen/Drehen finden muss. Aber da unser Statiker es ja sehr gut mit uns gemeint hat und ganz, ganz viel Eisen in unserer Terrasse drin haben möchte, hatten ich und alle anderen Eisenbinderneulinge genug zum Üben.

Für Heiterkeit sorgte kurzfristig auch noch Johis Cousin, der versehentlich eine Dose mit PU-Schaum auf ein Armierungseisen fallen gelassen hat und diese natürlich prompt explodiert ist ;o) Bilder der Sauerei: siehe unten ;o)))

Ach ja, gestern habe ich euch noch was unterschlagen: Aufgrund der starken Regenfälle ist unsere Garage etwas unter Wasser gestanden. Johi und Stephan wollten diese in Gemeinschaftsarbeit trockenlegen, wobei Stephan das Wasser mit einem Besen rausgekehrt hat und Johi eine kleine Pumpe in den Schöpfschacht gestellt hat, um das Wasser direkt mithilfe derselben und eines Gartenschlauches vor die Garage zu leiten. Leider hat das (mit der Pumpe) zunächst nicht ganz so funktioniert, denn aus dem Schlauch tröpfelte das Wasser nur. Also hat Johi kurzentschlossen den Schlauch rausgedreht - und siehe da! es funktionierte. So gut, dass nachher eigentlich keiner mehr eine Dusche gebraucht hätte ;o)))))

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die uns heute so tatkräftig unterstützt haben!
Beplanken der Wände mit Rauhspund

Aber genau jetzt!

Johi steckt den Kopf in den Sand - äh, die Wand ;o)



Simon voll in Aktion

The Iron Man - mal anders


Wie jetzt?!?



Schaum marsch!

Swimmingpool mit Badeschaum - fast jedenfalls



Aussicht von unserer Terrasse *freu*