Samstag, 28. März 2015

Moa isch des Loch riiiiiiiiiesig!

Die ersten Vermutungen von Leuten, die unser fertiges Loch gesehen haben, war ja, dass wir mindestens einen Wohnblock bauen. Und ich muss zugeben, ich habe auch erst mal meine Kinnlade aufsammeln müssen.
Leider mussten wir kurzfristig dann die Arbeiten einstellen, weil die Kellerwand des Altbestandes, die noch ganz aus Natursteinen gemauert war, einzustürzen drohte - was natürlich zur Folge gehabt hätte, dass möglicherweise das ganze Haus der Kellerwand nachgeeilt wäre... In dieser Situation konnten wir uns glücklicherweise auf unseren Baggerfahrer Hannes verlassen, der die Lage gut eingeschätzt hat.

Nachdem unsere Kellermeister angerückt waren und im Keller Eisenstippen zur Stützung des Hauses eingespannt und der Kellermauer den Garaus gemacht hatten konnte der Bagger dann sein Werk vollenden und unsere Baugrube war endlich fertig!

Den Aushub haben wir - in Absprache mit unserem Nachbarn - dazu verwenden, unser doch recht hügeliges Gelände einzuebnen und den Übergang zum Nachbargrundstück etwas sanfter zu gestalten.

Tipps & Tricks für Selberbauer:
- Hangsicherung durch großzügiges Abdecken mit Planen: aufgrund unserer Grundstückbeschaffenheit (steile Hanglage) und der bereits fertigen Gartengestaltung rund um unser zukünftiges Haus mussten wir recht steile Böschungswinkel wählen. Diese haben wir weiträumig mit Planen abgedeckt, sodass auch bei Regenfällen die Hangsicherheit gegeben war
- Wir würden Hannes, unseren Baggerfahrer, jederzeit wieder nehmen! Er war wirklich sehr fachkundig und hat die Herausforderung, auf geringem Platz möglichst wenig Schaden am umgebenden Garten anzurichten hervorragend gemeistert. Hinzu kommt, dass ein gelernter Baggerfahrer das Ganze natürlich sehr viel schneller erledigen kann als wenn das Ausbaggern in Eigenregie durchgeführt wird.
- Aushub verwenden: in unserem Fall war es möglich, den Aushub nicht für teures Geld wegzuführen, sondern das Material zur Gestaltung unseres Gartens zu verwenden - zwei Fliegen mit einer Klappe
- Abbruchmaterial wiederverwenden: die beim Aushub bzw. Abbruch des Stadels angefallenen großen Steine werden von uns zur Gestaltung der Außenmauer unseres Kellers sowie zur Gartengestaltung verwendet. So müssen wir die Steine nicht entsorgen und erhalten noch eine tolle Natursteinmauer für unser Haus.













Freitag, 27. März 2015

Es wird mit Recht ein guter Braten...

...gerechnet zu den guten Taten. (Wilhelm Busch)

Jede Woche mehrmals ein Essen auf den Tisch zu bringen das
a) schnell gekocht ist,
b) sich gut aufwärmen lässt,
c) satt macht und,
d) nicht allzu viel kostet
ist - vor allem mit fortschreitender Dauer der Baustelle - eine Herausforderung. Man will ja schließlich nicht jeden zweiten Tag dasselbe essen. Weil wir mit diesem Blog auch anderen "Häuslebauern" eine Hilfestellung bieten wollen, stellen wir hier eine (laufend aktualisierte und ergänzte) Liste mit Gerichten ein, die wir unseren fleißigen Helfern vorgesetzt haben:

- Chili con carne
- Wurstnudeln (auch übriggebliebenes Gemüse kann hineingeschnitten werden)
- Kartoffelgulasch
- Würstchen vom Grill (Klassiker! Vor allem im Sommer bei warmem Wetter)
- Spaghetti Bolognese
- Pizza (selbstgemacht)
- Kässpätzle
- Gerstensuppe

Sonntag, 22. März 2015

"Do heasch d'Händscha zruck - sie sind subr!"

Am 09.03.2015 haben wir begonnen, den alten Stadel abzureißen. Weil wir uns zum Ziel gesetzt hatten, möglichst viele der Materialien wiederzuverwenden, war Vorsicht geboten. Wir begannen damit, noch die letzten Reste des Stadelinhalts (Brennholz, Fahrräder etc.) herauszuräumen. Danach rückten wir dem Holzschirm zu Leibe - alle Bretter, die nicht morsch oder sonstwie beschädigt waren, wurden fein säuberlich herausgeschraubt und entnagelt.
Als nächstes war das Dach an der Reihe - wir haben uns aus einigen der Schirmbretter eine Art Rutsche gebastelt, über die die Dachziegel einer nach dem anderen heil zu Boden gebracht wurden. Insgesamt haben wir so sieben Paletten Dachziegel "gerettet", die wir bereits im Vorfeld zur Weiterverwendung bestimmt hatten. Besondere Erwähnung sollte hier der Hausherr Johannes finden, der zwei Tage praktisch in luftiger Höhe verbracht hat und uns Gott sei Dank nicht weggeweht wurde.

Weil wir doch etwas langsamer waren als gedacht, beschlossen wir kurzfristig für das noch immer stehende Fachwerk und den Dachstuhl unseren Nachbarn Martin zu Hilfe zu rufen. Am Spätnachmittag des 14.03.2015 wurden die schweren Balken mit Hilfe von Martin, seiner Seilwinde und seinem Traktor kurzerhand umgezogen. So konnten wir am Sonntag beginnen, das Holz auszusortieren und entweder zum eingerichteten Holzlagerplatz tragen oder ihm die ehrenvolle Bestimmung zuzuweisen, für eine warme Stube zu sorgen. Ein Teil der Balken soll dann später in unserem Neubau verwendet werden, was nicht gebraucht wird, wird verkauft werden.

Da am folgenden Dienstag der Bagger erwartet wurde, um mit dem Aushub zu beginnen, blieben uns für das Abtragen des Dielenbodens noch zwei Tage Zeit.  Auch diese wurden pfleglich behandelt und auf dem Holzplatz zwischengelagert. Einen Teil verwendete Johannes, um damit das Kraterbeet vor der Baustelle abzudecken. So gewannen wir dringend benötigten Lagerplatz.

Am Montag, den 15.03.2015, um acht Uhr abends war es dann geschafft. Dank der vielen unermüdlichen Helfer war der alte Stadel Geschichte und ein Großteil der Materialien zur Weiterverwendung erhalten geblieben.
 

Innerhalb einer einzigen Woche wurden über dreihundert Arbeitsstunden geleistet - ein Wahnsinn! Wir bedanken uns daher hier nochmals bei allen, die uns so tatkräftig unter die Arme gegriffen haben (auch bei Sevban, der uns dankenswerterweise das Zitat für den Post-Titel geliefert hat ;o)).

Tipps und Tricks:
Wenn der Großteil der alten Baumaterialen wieder verwendet werden soll, ist Vorsicht beim Abbruch geboten. Wenn man kein exzellenter Baggerfahrer ist und das nötige Equipment nicht zur Hand hat, kommt man um viiieel Handarbeit nicht herum. Anbei ein paar Tricks und Tipps, auf welche wir im Laufe der Abbrucharbeiten gekommen sind:

- Abnehmen der Schirmbretter: Zum Abnehmen der Schirmbretter, die meistens genagelt sind, eignet sich ein Zabi und/oder auch eine Axt oder Beil mit dem man hinter die Bretter greifen kann und diese dann ablöst. Die Axt bietet sich insofern an, da diese mehr Auflagefläche als der Zabi hat und die Bretter so beim Wegstemmen geschont werden.

- Dach abdecken: Ihr wollt die alten Dachziegel weiterverwenden (zB als Dach oder Ziegelmauer) oder vielleicht zu Dekozwecken aufbewahren? Diese zwei Kriterien trafen zumindest auf uns zu. Deshalb galt auch hier Vorsicht. Der erste Versuch,die Ziegel einfach über das Dach abrutschen zu lassen und mit Hilfe einer Bauplane aufzufangen, stellte sich sehr bald als Fehlversuch heraus. Zumal die Ziegel während des Abrutschen beschädigt, und die Plane sehr schnell durchlöchert wurden. Zudem war das Aufklauben der Ziegel vom Boden sehr mühsam. Ein Dank an meinen Vater Franz, der nach dem Mittagsschläfchen die rettende Idee - eine Ziegelrutsche - hatte! Schnell war aus den alten Schirmbrettern eine Rutsche mit Seitenteilen gebastelt, welche am oberen Ende einen Holzhaken zum Einhängen die die Dachlatten hatte. Am unteren Ende der Rutsche platzierten wir einen Prellbock mit alten Stoff- und Isolierresten als Bremse. Somit wurden die Ziegel abgefangen und befanden sich zudem auf der richtigen Höhe, um sie einfach im Stehen in die danebenstehende Scheibtruhe zu schlichten. Die Rutsche war nur ein paar Zentimeter breiter als die Ziegel, so konnten sie sich während des Abrutschens nicht verdrehen oder verkeilen. Die Tonziegel wurden von oben abgedeckt und nacheinander die Rutsche hinunter gelassen. Dabei wurden die Ziegel mit der Ziegelnase voraus auf die Rutsche gelegt. Dadurch schoben sie sich weniger unter die Abfangkissen des Prellbocks. Anschließend konnten die Ziegel auf Europaletten, welche entweder mit Rahmen oder Seitenlatten erhöht wurden, geschlichtet werden. Wichtig bei der Lagerung ist, dass die Tonziegel nicht gelegt sondern gestellt werden (Bruchgefahr!).

- Abbruch des Fachwerks: Wenn die Ziegel abgedeckt, die Dachlatten heruntergesägt und der Schirm entfernt wurde, sollte nach Adam Riese eigentlich nur noch die Konstruktion stehen. Diese wollten wir zuerst ebenfalls händisch abtragen. Der dafür benötigte Zeit- und Mannschaftsaufwand wäre aber viel zu groß gewesen. Deshalb entschieden wir uns, unseren Nachbarn Martin zu Hilfe zu holen. Martin kam darauf schnell und spontan mit seinem Traktor zu Hilfe und zog das Gefache um (natürlich wurde dieses zuerst vom Altbau getrennt), vielen Dank nochmal dafür! Nachdem dann das Stangenmikado auf dem Stadelboden lag, konnte dieses zersägt und sortiert werden. Trotz der - in diesem Fall -  rabiaten Abbruchweise konnte der überwiegende Teil der Balken gerettet und weiterhin verwendet werden. 

Zu Beginn der Abbruch-Woche...

Warten auf die Ziegel

Stephan auf Inspektionstour

Unser fleißigster Dach(ab)decker
Unsere Ziegelrutscht

Geschafft! Der letzte Ziegel ist unten!



Ein bisschen Abfall gibt's halt immer

Da stand er noch...

Des Stadels letzter Sonnenuntergang

Voll konzentriert...

Mikado extrem

Das Kraterbeet verschwindet...

Alle Balken versorgt...

Unser Lagerplatz ist im Werden

Es ist vollbracht! Der Bagger kann kommen

Mit freundlicher Unterstützung von...


Guntram Zündel, Dornbirn
Halbeisen Transporte, Dornbirn
Wolfgang Fässler GmbH, Dornbirn
Naturbaustoffhaus, Bösingen 

Dienstag, 17. März 2015

Über uns


Wir, das sind Johannes (Jahrgang 1983) und Tanja Rusch (Jahrgang 1986), Stephan Rusch (Jahrgang 1986) und Mama Margit "Anne" Rusch, alle aus Vorarlberg stammend und in Dornbirn wohnhaft. Uns sind Werte wie Naturverbundenheit, Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein unseren Mitlebewesen und nachkommenden Generationen wichtig. Diese Werte sollen sich auch in der Bauweise unseres Hauses niederschlagen.



Margit "Anne" Rusch

Johannes Rusch
Tanja Rusch

Stephan Rusch

Unser Konzept



Wir möchten im Frühjahr 2015 unseren Traum vom Haus in Dornbirn, Vorarlberg (Österreich) verwirklichen. Dabei ist uns wichtig, dass wir natürliche Materialien sowie alte, kreative Techniken verwenden und möglichst viel Eigenleistung einbringen. Wir möchten, dass sich auch spätere Generationen in unserem Haus wohlfühlen und das Gebäude eine möglichst geringe Belastung für unsere Umwelt darstellt - sowohl bei der Errichtung als auch danach.

Durch Johannes‘ Mutter, die selbst im Bereich Permakultur engagiert und weit über die Grenzen Österreichs hinaus mit ihrem Schaugarten bekannt ist, haben wir den Strohballenbau kennen gelernt. Es ist dies eine sehr alte Technik, die in verschiedenen Varianten ausgeführt werden kann. Für unser Haus haben wir uns für die Infill- oder Holzständerbauweise entschieden. Dabei werden die Strohballen als Dämmstoff zwischen das Holzgerippe des Hauses geschichtet, wobei sehr viel Eigenleistung erbracht werden kann. Zudem sind mehrstöckige Gebäude dieser Bauweise statisch völlig unbedenklich.
 
Den Strohballenbau werden wir außen mit einer Holzfassade verkleiden während im Innenausbau überwiegend Lehmputz verwendet wird. In den Nassräumen und teilweise auch in anderen Teilen des Hauses wird eine alte marokkanische Verputztechnik, Tadelakt genannt, verwendet.

Auch die Haustechnik wurde unter ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt. Geheizt wird mittels Luftwärmepumpe und Wandheizung, in der Übergangszeit kann der Kachelofen genutzt werden. Den benötigten Strom produziert überwiegend unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Häufig werden wir gefragt, ob „das denn nicht brennt“? Nun, hoffentlich nicht! Nein, ganz im Ernst, das Stroh ist sehr, sehr dicht gepresst und wird darüber hinaus ja auch noch verputzt. Es ist natürlich nicht empfehlenswert, eine Fackel dranzuhalten, aber wo ist das denn wirklich ratsam? Wir verwenden gern den Vergleich mit einem Telefonbuch; auch das brennt nicht sehr gut, denn die Luftzufuhr ist einfach zu gering.

Die zweite Angst, die viele umtreibt, sind Mäuse. Auch das bereitet uns keine schlaflosen Nächte, denn zum einen finden die Tierchen bei uns kein Futter (das Stroh ist ja gedroschen und es sind kaum mehr Körner drin) und zum anderen sind die Strohballen sehr, sehr dicht gepresst. Daher wäre es für die Zwerge viel zu anstrengend, dort einzuziehen und der Mäusehausbau würde sie viel zu viel Energie kosten. Die wohnen lieber im Hühnerstall.

Dieser Blog soll auch dazu dienen, anderen Selbst- und Strohbauern Hilfestellung zu geben. Wenn jemand praktische Erfahrung in den Techniken Strohbau, Lehmputz, Tadelakt oder anderem sammeln möchte, ist er/sie gerne herzlich eingeladen! Kontaktaufnahme ist unter tanja.kuen@gmx.net oder johannes.rusch@gmx.net möglich. Wir freuen uns auf euch!

Danke!

Andi Z.



Michi


Thomas


Franz


AngieM.


Johannes


Gerda


Berni
Andi G.




Simon


Mathias


Isolde


Angelika


Lukas


Christian


Michi


Dodo
Martina
Manu
Andrea
Angie R.
Selina
Jörg
Andi L.
Melita
Bruno


Benni