Wir möchten im Frühjahr 2015
unseren Traum vom Haus in Dornbirn, Vorarlberg (Österreich) verwirklichen. Dabei
ist uns wichtig, dass wir natürliche Materialien sowie alte, kreative Techniken
verwenden und möglichst viel Eigenleistung einbringen. Wir möchten, dass sich
auch spätere Generationen in unserem Haus wohlfühlen und das Gebäude eine
möglichst geringe Belastung für unsere Umwelt darstellt - sowohl bei der
Errichtung als auch danach.
Durch Johannes‘ Mutter, die selbst
im Bereich Permakultur engagiert und weit über die Grenzen Österreichs hinaus
mit ihrem Schaugarten bekannt ist, haben wir den Strohballenbau kennen gelernt.
Es ist dies eine sehr alte Technik, die in verschiedenen Varianten ausgeführt
werden kann. Für unser Haus haben wir uns für die Infill- oder
Holzständerbauweise entschieden. Dabei werden die Strohballen als Dämmstoff
zwischen das Holzgerippe des Hauses geschichtet, wobei sehr viel Eigenleistung
erbracht werden kann. Zudem sind mehrstöckige Gebäude dieser Bauweise statisch
völlig unbedenklich.
Den Strohballenbau werden wir außen mit einer Holzfassade
verkleiden während im Innenausbau überwiegend Lehmputz verwendet wird. In den
Nassräumen und teilweise auch in anderen Teilen des Hauses wird eine alte
marokkanische Verputztechnik, Tadelakt genannt, verwendet.
Auch die Haustechnik wurde unter ökologischen
Gesichtspunkten ausgewählt. Geheizt wird mittels Luftwärmepumpe und
Wandheizung, in der Übergangszeit kann der Kachelofen genutzt werden. Den
benötigten Strom produziert überwiegend unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Häufig werden wir gefragt, ob „das denn nicht brennt“? Nun,
hoffentlich nicht! Nein, ganz im Ernst, das Stroh ist sehr, sehr dicht gepresst
und wird darüber hinaus ja auch noch verputzt. Es ist natürlich nicht
empfehlenswert, eine Fackel dranzuhalten, aber wo ist das denn wirklich ratsam?
Wir verwenden gern den Vergleich mit einem Telefonbuch; auch das brennt nicht
sehr gut, denn die Luftzufuhr ist einfach zu gering.
Die zweite Angst, die viele umtreibt, sind Mäuse. Auch das
bereitet uns keine schlaflosen Nächte, denn zum einen finden die Tierchen bei
uns kein Futter (das Stroh ist ja gedroschen und es sind kaum mehr Körner drin)
und zum anderen sind die Strohballen sehr, sehr dicht gepresst. Daher wäre es
für die Zwerge viel zu anstrengend, dort einzuziehen und der Mäusehausbau würde
sie viel zu viel Energie kosten. Die wohnen lieber im Hühnerstall.
Dieser Blog soll auch dazu dienen, anderen Selbst- und Strohbauern Hilfestellung zu geben. Wenn jemand praktische Erfahrung in den Techniken Strohbau, Lehmputz, Tadelakt oder anderem sammeln möchte, ist er/sie gerne herzlich eingeladen! Kontaktaufnahme ist unter tanja.kuen@gmx.net oder johannes.rusch@gmx.net möglich. Wir freuen uns auf euch!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen